Es gibt Träume, die bewegen uns so sehr, dass wir sie gerne verstehen würden.
Die Möglichkeiten die uns dabei zur Verfügung stehen sind sehr unterschiedlich.
Es sind dies zum Einen Bücher, wo meist an Hand von alphabetisch aufgelisteten Traumsymbolen Deutungen angeboten werden,
die nur selten wirklich zufriedenstellen.
Zum Anderen sind es Konzepte, mit deren Hilfe Berater Träume analysieren und Deutungsangebote machen.
Diese Art Träume zu deuten richtet sich fast ausschließlich an den Verstand. Für ein tiefergehendes Verständnis eigener Trauminhalte
ist die Traumdeutung eher ungeeignet und führt - statt eigene Kompetenz zu fördern - oft zur Abhängigkeit von Büchern oder Beratern.
Die Gestalttherapie betrachtet Träume als existenzielle Botschaften, die Identifikation mit Trauminhalten steht bei der Arbeit mit Träumen im Mittelpunkt.
Das Hineinfühlen in die Traumsymbole(Objekte, Tiere, Personen etc.) führt über die ganzheitliche Erfahrung von einzelnen Traumsymbolen
und der Beziehung der Teile zueinander und letztendlich zum ganzheitlichen Verstehen des gesamten Traumes.
Der Sinn des Traumes, die sehr individuelle Bedeutung, werden durch Identifikation mit seinen Inhalten lebendig und können so mit dem ganzen Wesen verstanden werden.
Im therapeutischen Rahmen kann der Traum im Wachzustand weitergesponnen werden. Lösungen,
Veränderungen des Geschehens im Nachhinein - die weit über die reine Deutung hinausgehen - werden möglich.
Träume können so therapeutisch genutzt werden um unbewältigte Konflikte zu lösen und zu einem tieferen Verständnis der eigenen Person zu gelangen.
Es macht allerdings keinen Sinn sich nun krampfhaft an Träume erinnern zu wollen oder jeden unbedeutenden Traum zur Traumarbeit zu benutzen.
Die individuelle Wichtigkeit eines Traumes können Sie daran erkennen, wie stark Sie von ihm bewegt sind nachdem Sie aufgewacht sind und wie deutlich Sie sich an den Traum erinnern.
2000-2022 © Horst Eiselt, letztes Update April 2022